Faire Produktion und Förderung des Kunsthandwerks

Auf der Suche nach einem Produzenten, der die BARZ Schmuckstücke in einem Land, das vorwiegend von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen geprägt ist, nach fairen und qualitativen Maßstäben herstellen kann, begaben wir uns auf eine abenteuerliche Reise. Nach längerem Aufenthalt in Nepal wurden wir schließlich erst in Jaipur in Indien fündig. Die Stadt ist bekannt für ihr vielseitiges Kunsthandwerk und hat das Schleifen von Edelsteinen und den Handel mit Silberschmuck über Jahrhunderte entwickelt. Statt in einer der großen Fabriken, werden unsere Ringe hier kunstvoll in einem kleinen Familienbetrieb von Hand gefertigt. Die Silberschmiede bekommen einen angemessenen Lohn über dem ‘normalen’ Standard und sind versichert. Sie werden in ihrer Unabhängigkeit und nachhaltigen Weiterentwicklung gefördert, damit sie am Markt mithalten können. Malay und seine Familie sind einst aufgrund von Dürre aus dem Bengalen ausgewandert und gehören somit einer marginalisierten Künstlergemeinschaft an, die sich vor zehn Jahren selbstständig machte und ihre Profession in dreißigjähriger Tradition pflegt. Eine offzielle Fairtrade Zertizifierzung der Organisation, die mit dieser und weiteren Werkstätten zusammen arbeitet, befindet sich bereits im Prozess.

Recyceltes Silber

Wir verwenden ausschließlich recyceltes Silber aus Indien als Basis für unsere Schmuckstücke. So wird einerseits garantiert, dass kein neues Edelmetall abgebaut und aus den Minen der Welt eingeführt werden muss und andererseits, dass Altsilber in einem Rohstoffkreislauf hochwertig weiterverarbeitet wird. Dies geschieht in einem komplexen Einschmelzungs- und Reinigungsprozess, der die gleichwertige Qualität des Silbers gewährleistet.

Anforderungen an Edelsteine und Gold

Um den ethischen Ansprüchen von BARZ gerecht zu werden, bedarf es noch vieler Entwicklungen in der global vernetzten Schmuckindustrie, die nur durch eine differenzierte, erhöhte Nachfrage schrittweise eingefordert werden können.

Derzeit werden Edelsteine und hochwertige Edelmetalle wie Gold in einem komplexen Händlernetz üblicherweise ohne Herkunftsinformationen gehandelt. Sowohl sozial unverträgliche als auch umweltschädliche Auswirkungen sind beim Abbau und Weiterverkauf von diesen bekannt* – doch werden weitesgehend ignoriert. Es ist also nicht nachvollziehbar, woher die Ressourcen stammen und durch wessen Hände sie gegangen sind.

Leider ist das Angebot von vertrauenswürdigen, alternativen Quellen minimal und exklusiv. Insbesondere für kleine Unternehmen und für ein kleines Designerlabel, das mit ausländischen Partnern arbeitet, sind Zertifizierungen und zertifizierte Produkte nur sehr eingeschränkt oder gar nicht erst verfügbar.

Das langfristige Ziel von BARZ ist es, eigene neue Beschaffungswege zu ergründen und heraus zu formen, um möglichst nachhaltige Herstellungsprozesse zu etablieren und garantieren zu können – ohne gestalterische Einbußen vornehmen zu müssen.

Wir halten Sie darüber gerne in einem jährlichen Bericht auf dem Laufenden.

 

 

*Weitere Informationen zur Lage der Schmuckindustrie und damit einhergehende ausbeuterische Verhältnisse sowie Umweltbelastungen werden wir so bald wie möglich zusammen tragen und auf der BARZ Website veröffentlichen